Ausruestung

Ausruestung

Sie können mitnehmen, soviel sie wollen, wahrscheinlich brauchen sie zu einem absolut ungünstigen Moment genau das Utensil, welches sie bewusst zuhause gelassen haben. Das nennt man in den USA Murphies Law und sagt nichts anderes aus, als dass immer genau das passiert, was sie gerade nicht erwartet haben. Dennoch empfehle ich die Beschaffung und Mitnahme einiger Gegenstände, die uns zumindest das Leben wesentlich oder zumindest um einiges erleichtert haben. Die Dinge, die sie hier nicht finden, haben wir in einem Jahr in Nordamerika nicht gebraucht.

Grundsätzlich gibt es gerade in den USA alles zu kaufen, was annähernd einen Nutzen vorweisen kann (und vieles, was auf ewig diesen Beweis schuldig bleiben wird). Wenn sie also ihre Grillzange vergessen haben, seien sie ganz beruhigt, Amerika ist das Land der Grillzangen und sie werden selbst im letzten Haushaltswarengeschäft in der Sonorawüste noch eine Grillzange erwerben können. Andere Dinge gibt es so gut wie gar nicht oder sie passen nicht richtig. Obwohl in den USA zumindest auf dem Papier die Einführung des metrischen Systems schon längst vollzogen ist, werden sie kaum eine Schraube finden, die nicht in inches gemessen ist. Das Yard, die Gallon und das amerikanische Pound sind nur einige Maße, mit denen sie zu tun haben werden. Da hilft es nichts, wenn es davon genug gibt, sie aber die europäische Version davon benötigen. Lesen sie diese Seite also sorgfältig durch, damit ihnen viel Kummer ersparen bleibt.

Ich gehe davon aus, dass man ein Wohnmobil oder einen Camper nicht mehr mit einer Kühlbox oder einem Wasserkanister bestücken muss. Auf obligatorische Einrichtungsgegenstände oder normales Küchenzubehör gehe ich bei meiner Auflistung nicht mehr ein. Falls jemand mit dem Zelt oder sonstwie die Reise antritt, der sollte sich noch mal um eine komplette Ausstattungsliste bemühen (siehe  Verweise unten). 

Wenn sie mit einem amerikanischen Wohnmobil durch die Lande fahren, brauchen sie ihr Mobil nicht mit Ersatzteilen vollzustopfen. Nach Fastfoodläden sind Autowerkstätten und Kfz-Bedarfsläden die nächstgrößere Gruppe, die die Straßenränder bevölkert. Es gibt Werkstattketten, die sie im ganzen Land wieder finden werden (z.B. Midas) und kleinere Schuppen (oft auch bei Tankstellen), die manchmal sogar sonntags geöffnet haben. Die besten Preise haben fast immer die Spezialwerkstätten, die z.B. nur Bremsen auswechseln oder sich auf Öl- bzw. Reifenwechsel spezialisiert haben (Wal-Mart hat manchmal auch einen Reifen- bzw. Öldienst am Einkaufsmarkt angeschlossen, der im Gegensatz zu seinem Ruf meistens ausgezeichnete Leistung verspricht.). Im Gegensatz zu deutschen Verhältnissen ist es in den USA und Kanada durchaus üblich, ohne Termin zur Werkstatt zu kommen und entweder auf die Reparatur zu warten (die Werkstätten haben fast alle großzügige Warteräume, meist mit Kaffeemaschine und Fernseher) oder sein Fahrzeug einfach für den Tag dort stehen zu lassen. Auf jeden Fall ist es großer Unsinn (so lange sie die zivilisierte Welt Nordamerikas nicht verlassen und vielleicht in Alaska oder dem Yukon rumfahren) mehr als die Ersatz-Zündkerze, den Ersatz-Luftfilter und andere Kleinteile dabei zu haben (siehe Kfz-Ersatzteilliste).

Die Situation ändert sich erheblich, wenn sie nicht mit einem amerkanischen Fahrzeug unterwegs sind. Die häufigste Antwort auf die Bekanntgabe meines Fahrzeugmodells war:"this car is not listed", was so viel heißen soll wie: Ihr Fahrzeug steht nicht im Computer. Diese Feststellung verhindert fast überall die problemlose Reparatur eines ausländischen Fahrzeugs, da die angeblichen Fachkräfte einer Werkstatt oft nur über Kenntnisse einheimischer Modelle verfügen und mit Allgemeinkenntnissen der Kfz-Mechanik nicht glänzen können. Und selbst wenn die Regale voller passender Ölfilter überquellen, wird niemand ihr Öl ablassen, wenn er nicht vorher durch ein meist elektronisches Medium beweisen kann, dass besagter Filter für ihren Fahrzeugtyp bestimmt ist. Und da ihr Fahrzeug nicht gelistet ist, werden sie nicht viel Erfolg haben. Also empfiehlt es sich, bestimmte Ersatzteile auf jeden Fall dabei zu haben (rotgeschriebene Teile in der Kfz-Ersatzteilliste).

Der gute Kontakt zu ihrer Vertragswerkstatt in der Heimat ist unbezahlbar. Wenn sie dort schon im Vorhinein ihre Reise ankündigen und im Notfall eine unbürokratische Ersatzteillieferung vereinbaren, dann können sie auch auf den Notfalldienst des ADAC getrost verzichten. Bedingung dafür ist, dass sie zumindest wissen, welches Ersatzteil sie benötigen und weil das meistens nicht ohne irgendwelche zehnstelligen Ersatzteilnummern abgeht, empfiehlt es sich (gerade für Teile, die den Motorraum betreffen) eine Explosionszeichnung ihres Motors mitzunehmen. Doch ein zuvorkommender Angestellter in ihrer Werkstatt wird ihnen auch ohne Ersatzteilnummer weiterhelfen, solange sie die Fahrzeugindentifikationsnummer, das Modell und den Fahrzeugtyp zur Hand haben. Sie brauchen dann noch jemanden, der im Heimatland die Rechnung begleicht und können sich dann per UPS das Ersatzteil liefern lassen. Wir exerzierten diesen Vorgang zweimal und durften jedesmal erfreut feststellen, dass wir nach 2 Tagen unser Ersatzteil in der Hand hielten. Das kostet zwar ein paar Euro (in unserem Fall jeweils 75€ pro Lieferung für Kleinteile), doch das ist der Schnelllieferservice von UPS wert. In sogenannten Luberstations (Ölwechsel-Stationen) brauchen sie nur ihren Ölfilter zu präsentieren und jeder wird bereitwillig ihren Ölwechsel vornehmen. Allerdings bekommen sie meist keinen größeren Preisnachlass als 2 US$, denn die Preise sind mit 20-25 US$ pro Ölwechsel eh sehr knapp kalkuliert.

Sprechen sie auf  jeden Fall mit ihrem Vertragshändler und gleichen sie diese Liste mit den individuellen Anforderungen ihres Fahrzeugs ab.