Campen in Skandinavien

Camping in Skandinavien

Kaum sonstwo in Europa findet der Campingurlauber solch eine Vielfalt an Angeboten und Möglichkeiten, wie in den skandinavischen Ländern. Egal, ob mit Caravan, Wohnmobil, Zelt oder Campinghütte, hier kommt jeder Urlauber ganz auf seine Kosten. Die Weiten der Landschaft, mit ihren wunderschönen Wald- und Seengebieten, Fjorden, Gebirgen, dem Meer und der Küstenlinie, locken jährlich tausende Campingbegeisterte.

Zudem bietet der Norden neben einer großen Anzahl an Campingplätzen, viele weitere Vorteile, wie beispielsweise ein sehr gutes Straßennetz, familien- und kindergerecht gestaltete Campingreviere und eben das typisch skandinavische Flair. Auch was es die Kriminalität betrifft, ist man hier bei Weitem sicherer, als in einigen anderen Ländern.

Einige Besonderheiten

  • Bußgelder für Verkehrsverstöße sind höher als in Deutschland und werden sehr streng geahndet. Insbesondere Alkoholdelikte. Diese werden mit hohen Geldbußen, Führerscheinentzug und bei schweren Vergehen, sogar mit einer Haftstrafe belegt.
  • Auch tagsüber muss man mit Abblendlicht fahren.
  • Wer einen Benzin- oder Gaskocher auf die Reise mitnimmt, muss damit rechnen, dass ein Gasflaschentausch oder eine Gasflaschenbefüllung, kaum möglich ist. Denn laut Gesetz dürfen Flaschen in einigen Ländern nicht befüllt werden. Eine Ausnahme bildet die BPGaslight-Flasche. Daher, immer auf den Vorrat achten.
  • Wer mit Hund (oder einem anderen Haustier) reist, kann dies getrost tun. Benötigt wird ein EU-Heimtierausweis mit Wurmkur-Nachweis. Der Titer (Antikörpertest) ist zum 01.01.2012 entfallen.
  • In Schweden sind alle Straßen gebührenfrei zu befahren. Eine Ausnahme stellen die Öresundbrücke und der Stadtring von Stockholm und Göteborg dar.
  • Vorteile und Vergünstigungen für Camper bietet die Camping Key Europe (CKE) Karte.

Jedermannsrecht

In einigen anderen Ländern wie Lettland, Litauen, Estland und Irland ist es möglich, auch in der freien Natur zu übernachten, denn in Schweden, Finnland und Norwegen besteht ein Nutzungsrecht für die freie Natur, das Allemannsrätten – Jedermannsrecht genannt wird, und jedem Outdoorer das Wildcampen (Wildzelten) gestattet. Auch Dänemark hat in einigen Regionen diese Regelung des Allemannsrätten von den nördlichen Nachbarsländern übernommen. Allerdings sollte man auch hier beachten, dass es einige Vorschriften gibt, an die man sich halten muss, um einen Streit mit den Behörden zu vermeiden, aber auch der Natur zu Liebe. So ist ein offenes Feuer grundlegend verboten und man sollte sich nicht in Sichtweite von Häusern niederlassen. Ferner ist Holz fällen strengstens verboten und wer beispielsweise in Schweden seinem Angelsport gerne nachgehen möchte, muss sich bei der zuständigen Touristeninformation im Vorfeld einen gültigen Berechtigungsschein ausstellen lassen.

Die Plätze, für die ein Verbot ausgehängt wurde, müssen aber ausgeschildert sein. Grundsätzlich ist jedoch das Campen in Naturschutzgebieten verboten. Außerdem sollte man empfindliche Ökosysteme, wie lockere Baumbestände, Weiden, den Übergangsbereich zwischen Wald und Offenland, Moorlandschaften und Auen sowie die Nähe zur Baumgrenze und felsige Abschnitte im Wald meiden. Möchte man Wildzelten, sollte man zur eigenen Sicherheit eine geschützte Stelle suchen und dabei die Nähe von fließenden Gewässern vermeiden. Als eine Ausnahme wird zumeist das alpine Biwak betrachtet, welches wie auch ein Notbiwak, generell immer und überall erlaubt ist.

In der Natur darf man sich generell zu Fuß, auf Skiern oder mit dem Fahrrad fortbewegen, insofern man keinen Schaden anrichtet. Wohnmobil und Wohnwagen dürfen nur an Straßenrändern aufgestellt werden. Selbstverständlich müssen Abfälle entsorgt und der Camping- bzw. Lagerplatz sauber und aufgeräumt wieder verlassen werden.